Wir verwenden anonymisierte Cookies zu Statistikzwecken und zur Qualitätssicherung. Es besteht die Möglichkeit, dass Video Plattformen, auf der eingebettete Videos liegen, Cookies schreiben. Werden diese Cookies bestätigt, können solche Videos abgespielt werden. Besuchen Sie unsere Cookie-Einstellungen, um diesen zuzustimmen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir verwenden anonymisierte Cookies zu Statistikzwecken und zur Qualitätssicherung. Es besteht die Möglichkeit, dass Video Plattformen, auf der eingebettete Videos liegen, Cookies schreiben. Werden diese Cookies bestätigt, können solche Videos abgespielt werden. Besuchen Sie unsere Cookie-Einstellungen, um diesen zuzustimmen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir verwenden anonymisierte Cookies zu Statistikzwecken und zur Qualitätssicherung. Es besteht die Möglichkeit, dass Video Plattformen, auf der eingebettete Videos liegen, Cookies schreiben. Werden diese Cookies bestätigt, können solche Videos abgespielt werden. Besuchen Sie unsere Cookie-Einstellungen, um diesen zuzustimmen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Österreichischer Buchpreis

Das Ministerium für Kunst und Kultur, der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und die Arbeiterkammer Wien richten gemeinsam den jährlich zu vergebenden Österreichischen Buchpreis aus. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Qualität und Eigenständigkeit der österreichischen Literatur zu würdigen und ihr im gesamten deutschsprachigen Raum die gebührende Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Der Preis ist mit insgesamt 45.000 Euro dotiert. Die Entscheidung über die Auszeichnungen des Österreichischen Buchpreises trifft eine unabhängige Fachjury. Teilnahmeberechtigt sind Verlage, die Mitglieder im Hauptverband des Österreichischen Buchhandels sind, im Börsenverein des Deutschen Buchhandels oder im Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband.

Informationen zur Einreichung:

oesterreichischer-buchpreis.at

Österreichischer Buchpreisträger 2023

Clemens J. Setz
Foto: Max Zerrahn / Suhrkamp

 

Clemens J. Setz

"Monde vor der Landung"
(Suhrkamp Verlag)

Bestes deutschsprachige belletristische, essayistische, lyrische oder dramatische Werk einer österreichischen Autorin bzw. eines österreichischen Autors.
Preissumme:  20.000 Euro

Buchcover Monde vor der Landung
Foto: Suhrkamp Verlag

Begründung der Jury:

"Clemens J. Setzs Roman Monde vor der Landung erzählt das Leben eines Querdenkers 'avant la lettre', ohne dessen obskure Gedankenwelt lächerlich zu machen oder umgekehrt zu verharmlosen.
Das Innenleben des Protagonisten Peter Bender, dessen historisches Modell in den 1920er Jahren relativ erfolgreich die sogenannte Hohlwelt-Theorie propagiert hat, wird in all seinen Schattierungen und sozialen Verästelungen offengelegt, aber niemals denunziert. Selbst in den offensichtlichen Unaufrichtigkeiten gegenüber seinen glühenden Anhängern sowie den Lieblosigkeiten gegenüber seiner eigenen Frau und seiner heimlichen Geliebten wirkt Bender menschlich und irgendwie sogar sympathisch.

Angesichts der radikalen politischen Verwerfungen in den 1930er Jahren mit ihren viel tieferen ethischen Abgründen und Brutalitäten erscheint Benders verquere Weltsicht plötzlich gar nicht mehr so haarsträubend wie zunächst. Sein trauriges Schicksal und das seiner jüdischen Frau im Nationalsozialismus wird so fragmentarisch berichtet, wie sie überliefert sind, sodass stets Dezenz gewahrt bleibt.

Die kulturell, historisch und sprachlich ausgesprochen sensible Erzählinstanz ergreift niemals Partei und legt kein Urteil nahe. Auf diese Weise können Leserinnen und Leser ihren eigenen Zugang in die komplexe Thematik entwickeln und das soziale Abtriften eines trotz allem einnehmenden Menschen 'von Innen' erleben.“

Debut-Preisträger 2023

Arad Dabiri
Foto: Lana Cerha

 

Arad Dabiri

"Drama"
(Septime Verlag)

Bestes Debüt einer österreichischen Autorin oder eines österreichischen Autors
Preisgeld: 10.000 Euro (gestiftet von der Arbeiterkammer)

Buchcover Drama
Foto: Septime Verlag

Begründung der Jury:

"Die jüngere österreichische Literatur ist reich an großartigem Grauen, das durch die Provinz geistert. Stadtromane aber sind selten – und Großstadtromane mangels großer Städte noch rarer. Drama von Arad Dabiri ist ein Großstadtroman. Wien wird zum Labyrinth – und zur zweiten Hauptdarstellerin der Erzählung. Die Stadt schnauft schwer. Sie ächzt und taumelt. Mit der regelmäßig prämierten 'lebenswertesten Metropole der Welt' teilt sich Dabiris Wien nur die schmucken Altbaufassaden und den Flughafen, an dem die Odyssee des Protagonisten ihren Ausgang nimmt.

Er wollte und ging weg – und kommt zurück. Für eine räudige Nacht. Für einen Rausch ohne Reue.

Er trifft auf echte und falsche, auf einstige und eingebildete Freunde. Er hört ihr zielloses Geseier und Geeiere. Drama ist – natürlich – hochdramatisch: Eines kurzen Tages lange Reise in die Nacht. Und: Drama ist Drama: großes Gossentheater, eine Schmierenkomödie über Szenekaiser und Gernegroße, über deren Sprüche und die in diesen Sprüchen verborgenen Sehnsüchte, Ängste und Abgründe.

Dabiri spielt mit dem Theater als Form, von der Ouvertüre bis zum letzten Vorhang – ohne großes Theater darum zu machen. Drama ist schnell und das, was man früher vielleicht 'rotzig' nannte. Drama ist Satire und Suada, ein großes, sehr bewusstes und selbstbewusstes Spiel mit dem Spiel im Spiel – und auf verspielte Art ernst. Nach der Lektüre möchte man duschen. Und nach dem Duschen noch einmal Drama lesen.“

Buchpreis 2023 - Alle Nominierungen

Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger

Buchpreis: Xaver Bayer - "Geschichten mit Marianne"
Debütpreis: Leander Fischer - "Die Forelle"

Buchpreis: Nobert Gstrein – Als ich noch jung war (Carl Hanser Verlag)
Debütpreis: Angela Lehner – Vater unser (Hanser Berlin)

Buchpreis: Daniel Wisser – Königin der Berge (Jung und Jung)
Debütpreis: Marie Gamillscheg – Alles was glänzt (Luchterhand Verlag)

Buchpreis: Eva Menasse – Tiere für Fortgeschrittene (Kiepenheuer & Witsch)
Debütpreis: Nava Ebrahimi – Sechzehn Wörter (btb Verlag)

Buchpreis: Friederike Mayröcker – fleurs (Suhrkamp)
Debütpreis: Friederike Gösweiner – Traurige Freiheit (Droschl)