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Outstanding Artist Awards 2023

Mit dem Outstanding Artist Award werden Künstler:innen ausgezeichnet, die ein aussagekräftiges Gesamtwerk vorweisen können und deren Arbeiten von künstlerisch überregionaler Bedeutung sind. Der Preis ist mit jeweils 10.000 Euro dotiert.

Preisträger:innen 2023 im Portrait

In seinen Projekten beschäftigt sich Franz Kapfer vorwiegend mit Themen der Macht- und Männlichkeitskulte. Er begreift identitätspolitische Ästhetik als historisches Phänomen. Kapfers Beschäftigung mit Nationalismen zeichnet sich durch einen methodischen Zugang aus und schließt aktuelle Phänomene nationalistischer Gruppierungen mit ein. Seine meist installativen Werke arbeiten sich an der Repräsentationsästhetik unterschiedlicher Machtsysteme ab und bauen diese mit "billigen" Materialien, wie Sperrholz nach.

In seinen frühen Arbeiten thematisierte der Künstler in Fotoserien und Performances den zeitgenössischen Körper und Sexualität im Kontext von männlichen Identitätskonzepten, Familie und Katholizismus. Seine Werke nahmen in unmittelbarer Weise die Tradition der Performance-Kunst und Body-Art der 1970er Jahre auf und überarbeiten diese aus zeitgenössischer Perspektive. Kapfers Arbeit ist umso wichtiger in Zeiten, in denen eine Politik an Macht gewinnt, die auf Ressentiments und der Wiederbelebung von Hierarchien und Privilegien – denen des Geschlechts, der Herkunft und Abstammung sowie der Klasse – basiert.

Webseite: franzkapfer.wordpress.com

In seiner Arbeit beschäftigt sich Michael Turinsky mit der spezifischen Betrachtung des Körpers, der gesellschaftlich als "behindert" markiert wird, der Ausgrenzung sowie mit Diskursen rund um die produktive Spannung zwischen Politik und Ästhetik. Seine verbale Stärke bewies er beispielsweise im Zuge einer "acceptance speech" bei der Nestroypreisverleihung 2017, in der er gekonnt der Gesellschaft einen kritischen Spiegel zur noch immer andauernden Problematik der Ausgrenzung und Hierarchisierung vor Augen hielt.

Trotz seines mitunter sehr konfrontativen Stils, scheut er jedoch keine Kollaboration und erarbeitet Gruppenstücke auch als Mitperformer. Seine Soloprojekte sind durch einen gelungenen Spagat zwischen gekonnter Unterhaltung und gleichzeitigem intellektuellen Anspruch auf höchstem Niveau geprägt.

Seine aktuelle Arbeit SOILED ist ein Ausdruck seiner sozusagen "Umfassendheit": Die Performer:innen schlittern durch Kürbiskernöl und man darf die drei Agierenden um das lustvolle Herumschmatzen beneiden. Der eigentliche Schlüssel von SOILED aber ist die das Geschehen immer wieder auch poetisch beschreibende Stimme, denn sie macht die Performance auch für Blinde und Sehbehinderte sinnlich erlebbar und führt uns Sehenden vor Augen, wie eine tatsächlich inklusive Gesellschaft sein müsste.

Webseite: michaelturinsky.org

Ihr visuelles Werk zeichnet sich durch eine Faszination für technische Objekte, Mechanismen und Apparate aus, die sie auflädt, zweckentfremdet, aber auch neu erfindet, etwa die so genannten Mechanisms of Happiness, welche soziale Praktiken für den Menschen übernehmen. Ihr Interesse gilt dabei älteren Maschinen (dem Geschirrspüler, dem Bügeleisen) genauso wie aktuellen Tools wie dem Smartphone.

Die Arbeit von Anna Vasof, die als Person mit ihrem Körper, ihrer Biographie, ihren Emotionen auch Protagonistin des eigenen Werkes ist und teilweise vor der Kamera mit den Objekten verschmilzt, zeichnet sich durch einen ebenso nüchternen wie humorvollen Zugang aus. Die Künstlerin sticht auch durch ihre Beschäftigung mit dem experimentellen österreichischen Filmerbe heraus. In dieser Tradition verankert, experimentiert sie mit dem Kino und dessen Projektionsapparaturen, dekonstruiert filmische Effekte mithilfe analoger Animationen und konstruiert wiederum eigene Maschinen und Mechanismen.

Anna Vasof als reine Filmkünstlerin zu bezeichnen, würde jedoch zu kurz greifen, sie arbeitet transmedial, Sparten- und Disziplinen übergreifend und nutzt das Internet als Präsentations- und Experimentierraum.

Webseite: annavasof.net

In ihrem Werk schafft es Nilbar Güreş, gesellschaftspolitisch strittige Themen spielerisch zu verhandeln, ohne dabei plakativ zu werden oder den Ernst der Thematiken aus den Augen zu verlieren. Güreş setzt sich auf innovative Art und Weise mit der Konstruktion von Identitäten, Geschlechtern, Kultur und Rollen auseinander. Der oft unsichtbare Rand steht bei ihr meist im Zentrum.

In ihren bestechend schönen und klug inszenierten Fotografien erzählt sie von Diskriminierung, Ausgrenzung und Ungerechtigkeit, Freiheit, Sexualität und Sexismus. Dabei verweist sie mit viel Witz auf Religion, Kunst- und Alltagsgeschichte, hinterfragt traditionelle Narrative und deren Ikonografie.

Website: nilbargures.org/

Die Arbeit von Manu Luksch setzen sich kritisch mit den Themen der urbanen Überwachung, Datenmissbrauch und Kontrollgesellschaft auseinander. Luksch hat sich in ihrer über 20-jährigen Praxis eine herausragende internationale Position in der künstlerisch-aktivistischen Erforschung und kritischen Reflektion von neuen Technologien erarbeitet, wofür sie in den letzten Jahren mit internationalen Preisen und Fellowships ausgezeichnet wurde.

Ihr vielfältiges Werk reicht von Filmen und Performances über Installationen und responsive Environments bis zu Point-Cloud Skulpturen und 3D-Animationen. Ihre Praxis ist von einer tiefgehenden Recherche getragen, die sie häufig mit Partner:innen und Institutionen aus Kunst und Wissenschaft durchführt.

Angefangen von Ambient Information Systems ambientTV.NET – einer Intermedia-Plattform, die sie mit Mukul Patel 1999 ins Leben rief, um kollaborativ an der Schnittstelle von sozialer und technischer Infrastruktur zu arbeiten – über Faceless (2007) – ihrer filmischen Beschäftigung mit urbaner Überwachung und Persönlichkeitsrechten, die auf CCTV-Aufnahmen in London beruht und der Tilda Swinton ihre Stimme lieh – bis hin zu aktuellen Auseinandersetzungen mit algorithmischen Vorhersagetechnologien und ihren ethischen Auswirkungen, zeichnet ihr Werk eine thematische Breite aus, die den enormen Einfluss neuer Technologien auf das tägliche Leben, auf soziale Beziehungen, den städtischen Raum, auf Unternehmen und Regierungen und auf politische Strukturen untersucht.

Als Improvisator und Klangkünstler bereichert der Schlagzeuger Lukas König die österreichische und mittlerweile auch die internationale Musikszene. Seine durchdachte Arbeit an der Umsetzung seiner Klangvorstellungen und die Ausführung auf höchstem Niveau überzeugten. Vor allem in seinen Improvisationen bleibt immer die Magie des Unvorhersehbaren spürbar. Die Zuhörer werden auf eine vielfältige und farbenreiche Klangreise mitgenommen.

König spielt in zahlreichen Formationen, welche die Genres von Jazz bis Modern, Improvisation bis Freejazz, Big Band bis Soloact abdecken, und mit herausragenden, internationalen Künstler:innen. So tourt er mit der Band Mopcut auf internationalen Festivals, ist Gründungsmitglied bei Kompost 3 und König Leopold sowie Mitglied und supportive Act der Band Bilderbuch.

Webseite: lukaskoenig.com

In die nomadischen Biografien ihrer Protagonist:innen hat Jola Wieczorek das Politische eingeschrieben – sie sind Reisende zwischen den Welten, Sprachen, und Kulturen, auf der Suche nach einem Zuhause, welches schlussendlich nur ein Sehnsuchtsort bleibt, eine Utopie.

Die Filmemacherin Wieczorek unternimmt Expeditionen an Orte, die zu Brennpunkten werden, an denen sie mit außergewöhnlicher Sensibilität für Sprache eine filmische Spurensuche betreibt, komplexe Prozesse des Erinnerns verhandelt oder an Lebensläufen deren zeitgeschichtliche Dimension freilegt.

Gleichzeitig überlagern sich in Wieczoreks Filmen mehrere Ebenen, hier ist das Dokumentarische kein Abbild der Realität, sondern spricht eine eigene, künstlerische Sprache von Erleben und Erinnern, Erfahren und Reflektieren. Ihr Blick ist präzise beobachtend, sie arbeitet essayistisch mittels Tagebuch oder autofiktionalen Briefen und hat mit Stilsicherheit ihre eigene dokumentarische Handschrift entwickelt.

Webinformation: dok.at/person/jola-wieczorek

Die "Superheldinnen" von Barbi Marković sind zumeist jüngere Frauen, deren Lebensmut und Unangepasstheit die Autorin auf neue Weise Ausdruck verleiht. Ein herausragendes Beispiel für die produktive Aneignung eines Fremdtextes ist der 2009 in der Übersetzung von Mascha Dabić auf Deutsch erschienene Echotext zur Erzählung „Gehen“ von Thomas Bernhard mit dem Titel „Ausgehen“.

Geht es in diesem um das Milieu der Belgrader Clubszene um die Jahrtausendwende und den gefährdeten Geisteszustand der Protagonistinnen, arbeitet sich Marković in ihrem letzten Roman „Die verschissene Zeit“ an den Erfahrungen dreier Jugendlicher zwischen Krieg, Vorstadtmafia und Teenagerträumen im Belgrad der 1990er Jahre ab. Dabei mischt sie autobiografische Erfahrungen in einem wilden Genremix, von der Popliteratur über literarische Spielanordnungen bis zur Science-Fiction-Fantasie.

Webinformation: austria-forum.org

Die in Salzburg geborene Simone Springer und der aus Kyoto stammende Yuji Mizobuchi haben sich während des Studium für Schuh und Accessoire Design am Cordwainers College in London kennengelernt und von da an erfolgreich an zahlreichen verschiedenen Modeprojekten zusammengearbeitet, bis sie schließlich 2001 ihr eigenes Label rosa mosa gründeten.

Das japanisch-österreichische Design-Duo hinter dem Schuh- und Accessoires-Label, entwirft außergewöhnliche Stücke mit globaler Anziehungskraft. Was die Handschrift von rosa mosa so unverwechselbar macht, ist das unvorhersehbare Aufeinandertreffen von Handwerk und Individualität. Mit größter Liebe zum Detail wird mit Materialien experimentiert, traditionelle Techniken werden übernommen und für den avantgardistischen Kontext adaptiert.

Rosa mosa schafft es, gemeinsam mit einem Netzwerk aus außergewöhnlichen Lieferant:innen und Kunsthandwerker:innen Klassiker in einem modernen Umfeld so zu interpretieren, dass ein besonderes Gefühl von Intimität in Form und Materialität entsteht.

Webseite: rosamosa.com

Seit seiner Gründung im Jahr 2007 hat sich das "Schrammel.Klang.Festival" in Litschau (NÖ) zu einem kulturellen Highlight für die "österreichische Weltmusik" entwickelt und begeistert sein Publikum jährlich im Juli mit einer einzigartigen Kombination aus Musik, Literatur, Theater und Natur: Das Schrammel.Klang.Festival ist genreübergreifend und verbindet Volkskultur, Literatur, Traditionelles und Unkonventionelles. Das Programm reicht von Konzerten auf Bühnen des Schrammel.Pfades in freier Natur im Wald und am Wasser, bei Matineen und Abendkonzerten im Herrenseetheater, einer Dampflokfahrt bis hin zu Workshopformaten und inszenierten Nachtwanderungen.

Das Festival steht für musikalische Vielfalt, höchsten Musikgenuss in stimmungsvoller Naturkulisse am Herrensee und für eine nachhaltige Veranstaltungsorganisation mit Vorbildcharakter. Das Organisationsteam rund um den künstlerischen Leiter Zeno Stanek zeichnet sich durch eine beispielhafte Umsetzung von Green Events aus, die sich durch regionale Wertschöpfung, soziale Verträglichkeit, umweltschonende Mobilität und klimafreundliche Verpflegung definieren.

Das Schrammel.Klang.Festival ist ein Ort der Begegnung, des kulturellen Austauschs und ein vorbildliches Beispiel dafür, welche Synergien und Qualitätssteigerungen durch eine Kombination aus Kultur und ökologischer Nachhaltigkeit entstehen können.

Webseite: schrammelklang.at

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