Linda Reif
Schichten, abkleben, übergießen, draufstellen, verschieben, abnehmen, umdrehen, erneut platzieren ... Mit experimentierfreudigen und lustvollen Gesten untersucht Linda Reif Bildwerdungsprozesse des fotografischen Mediums. Dabei steht weniger der perspektivisch‐abbildhafte Charakter der Fotografie im Vordergrund sondern ihre grundlegende Eigenschaft als lichtempfindliches und beschreibbares Medium. Der physische Kontakt der Künstlerin mit den Arbeitsmaterialien wird zum Schauplatz der künstlerischen Artikulation. Die jeweilige Geste findet in der Werkbetitelung ihre kommentarhafte Zuspitzung.
"don’t mistake lack of talent for genius". Ein Chemogramm das zum Testen von Papier und Fotochemie vor jeder Dunkelkammerarbeit angefertigt wird, um die Qualitäten der- oft auch bereits abgelaufenen ‐ Materialien sicherzustellen. Ein erweitertes Selbstportrait.
"dürer hase im hochformat". Eine Fotokopie von Klebeband auf Papier, welche das berühmte Original nachempfindet und dieses ad hoc in ein Hochformat transformiert.
"Laptop“. Ein Fotogramm eines Laptops. Fast formatfüllend und deckungsgleich entsteht ein ironischer Dialog zweier Bild‐ und Kommunikationsmedien. (Text: Philipp Fleischmann)
Linda Reif
* 1980 in Wien. 2007/2008: Bezalel Academy of Arts and Design (Jerusalem), 2009: Kuvataideakatemia, Helsinki, 2010 Diplom an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Jüngste Ausstellungen umfassen u.a. die Einzelausstellung SUMMER HIT, Stasjon K (Sandnes/ Norwegen 2015) und die Gruppenausstellungen 2015: ABOUT THE FEELING WHEN YOU ARE GOING UP THE STAIRS IN THE DARK AND YOU STUMBLE, BECAUSE YOU ARE EXPECTING ANOTHER STEP, BUT YOU ARE ALREADY AT THE TOP, Karst (Plymouth/Vereinigtes Königreich), SUPER SMALL, Kunstraum Super (Wien) und HANDAPPARAT DER NEUGIERDE, IG Bildende Kunst (Wien). 2013 erschien ihr Fotobuch WE OWN NOTHING I AM TERRIFIED.
Website: www.lindareif.com