Magdalena Frey
Bereits in früheren Arbeiten setzte sich Magdalena Frey bildnerisch mit dem weiblichen Blick auf spezifische Alltagszusammenhänge auseinander, dabei die Aussetzung des eigenen Körpers nicht scheuend. Ihr Vorgehen ist das einer Forscherin zum Thema FRAU: Erforschung der eigenen leib-seelischen Existenz und ihres Lebensraums mittels fotografisch-kartografierender Analyse von Verhalten in allen seinen sichtbaren Aspekten ... Das Bewusstsein der eigenen Unruhe und die Anziehungskraft des Sichtbarmachens sind Magdalena Freys Leitfaden für Untersuchungen der Identität. Dabei ist der Prozess des Sammelns und die Komposition der Fundstücke das Entscheidende: Erlebte Wirklichkeit dient als Manual einer fotografierenden Anthropologin, die ihr Tagebuch öffentlich führt. Die Bildmontagen sind echt und schön, schonungslos, provozierend und quälend, manchmal humorvoll. Mut zur Gegenwart, zum lebendigen, heutigen Menschen und seiner Darstellung bedeutet immer auch und auch schon immer: ihn wahrnehmend erfinden ... Die Fotokollagen von Magdalena Frey sind eine bewusst als solche angelegte biographisch-soziokulturelle Studie. Als Forscherin, der weiblichen Identität in verschiedenen Biographien nachgehend, vermisst sie Lebensräume, auch die unsichtbaren. (Text: Andrea Lydia Hartl)
Magdalena Frey
*1963; lebt und arbeitet in Ladendorf, Niederösterreich. Ausstellungen unter anderem Galerie der Stadt Prag/Tschechien; Liget-Galerie, Budapest/Ungarn; Kunsthalle Krems/Österreich; Galerie Hummel, Wien/Österreich; Rupertinum, Salzburg/Österreich; Niederösterreichisches Landesmuseum, St. Pölten/Österreich; Lepont Galerie, Aleppo/Syrien; Museum der Fotografie in Helsinki/Finnland; Galerie Hofstätter; Wien/Österreich; Ernst Muzeum Budapest/Ungarn; Künstlerhaus, Wien/Österreich; the23project, Los Angeles/USA; Fundacja Barak Kultury, Poznan/Polen; Budapest Galerie/Ungarn; Galerie Comfandi, Palmira/Kolumbien; Cinema Paradiso, St. Pölten/Österreich; Museum CoCa; Torun/Polen.