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Staatssekretärin Mayer präsentierte Handlungsempfehlungen zu Objekten aus kolonialen Kontexten

Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer hat im Jänner 2022 ein international besetztes Fachgremium beauftragt, Empfehlungen zum Umgang mit Objekten aus kolonialen Kontexten in den Bundesmuseen zu erarbeiten. Diese Empfehlungen liegen jetzt vor und wurden von Staatssekretärin Andrea Mayer gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Gremiums und Direktor des Weltmuseums Wien, Jonathan Fine, im Zuge einer Pressekonferenz am 20. Juni 2023 präsentiert.

Fachgremium
V.l.n.r. Univ.-Prof. Dr. Walter Sauer (Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Universität Wien), Univ.-Prof. Dr. iur. Miloš Vec (Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte, Universität Wien), Golda Ha-Eiros, MA (leitende Kuratorin der Anthropologischen Sammlung, National Museum of Namibia, Windhoek),  Dr.in Anna Schmid (Direktorin Museum der Kulturen, Basel, Schweiz), Staatssekretärin Andrea Mayer, Dr. Emmanuel Kasarhérou (Präsident, Musée du Quai-Branly, Paris), Dr. Jonathan Fine (Vorsitz Gremium, Wissenschaftlicher Direktor Weltmuseum Wien). zum Fotoalbum auf Flickr. Foto BMKÖS/HBF/TRIPPOLT
Staatssekretärin Mayer: "Herrscher europäischer Länder haben weite Teile der Welt lange Zeit als Selbstbedienungsgeschäft betrachtet, haben Kunstgegenstände einfach an sich genommen und dies als ihr naturgegebenes Recht betrachtet. Das als Unrecht zu bezeichnen und konkrete Taten der ernsthaften Auseinandersetzung folgen zu lassen, ist auch Österreichs Verantwortung."

"Das international besetzte Gremium freut sich, nach 18 Monaten intensiver Beratungen der Republik Österreich unsere Empfehlungen zu vorzulegen. Die Schaffung eines Rahmens zur Rückgabe von zu Unrecht erworbenen Kulturgütern aus kolonialen Kontexten sowie eine kooperative Provenienzforschung als Entscheidungsgrundlage sind die Kernpunkte. Diese bilden jedoch nur einen Teilaspekt der Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit. Wir empfehlen daher der Republik auch, einen verstärkten kulturellen und wissenschaftlichen Austausch mit den angesprochenen Ländern zu pflegen und zivilgesellschaftliche Initiativen zu unterstützen, die sich für die Aufarbeitung des Kolonialismus einsetzten", so Jonathan Fine, Direktor des Wiener Weltmuseums und Vorsitzender des Fachgremiums.

Das BMKÖS hatte im Jänner 2022 ein international besetztes Fachgremium unter der Leitung von Fine mit der Ausarbeitung einer Handreichung für die Politik beauftragt, nachdem in mehreren europäischen Staaten Diskussionsprozesse zum Umgang mit Objekten aus kolonialen Kontexten aufgekommen waren.

Handlungsempfehlungen

Das Gremium hat nun ein 24-seitiges Dokument mit insgesamt 20 Empfehlungen vorgelegt. Zentral ist die Empfehlung, Objekte auf einer state-to-state-Basis zurückzugeben, wenn der Unrechtskontext erwiesen werden kann. In diesem Zusammenhang wird auch eine Stärkung der Provenienzforschung in den Bundesmuseen in diesem Kontext empfohlen. Für Fälle, in denen eine dauerhafte Rückgabe nicht möglich ist, empfiehlt das Gremium, Möglichkeiten für die Bundesmuseen zu schaffen, damit diese andere Maßnahmen wie etwa Dauerleihgaben oder gemeinsame Forschungsprojekte umsetzen können.

Staatssekretärin Mayer kündigte im Zuge der Pressekonferenz an, dass das BMKÖS in den kommenden Monaten einen entsprechenden Gesetzesentwurf erarbeiten wird, auf dessen Basis Rückgaben von Objekten aus Bundeseigentum bei Vorliegen eines kolonialen Unrechtskontextes ermöglicht werden. Außerdem, so die Staatssekretärin, werden die Mittel für die postkoloniale Provenienzforschung von 160.000 Euro jährlich auf 320.000 Euro jährlich aufgestockt.

(20.06.2023)