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Internationale Sportminister:innen: Gemeinsame Erklärung zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und internationalen Sport

Statement Internationaler SportministerInnen
im Bild: Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler und Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj bei der Videokonferenz der Sportminister:innen und Vertreter:innen aus 35 Staaten.  Foto BMKÖS/Shervin Sardari

Am 10. Februar 2023 erörterten Sportminister:innen und Vertreter:innen aus 35 Staaten per Videokonferenz den Umgang mit russischen und belarusischen Athlet:innen bei internationalen Sportereignissen. Zugeschaltet war auch der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj. Die 35 Staaten haben sich auf eine gemeinsame Erklärung geeinigt.

10. Februar 2023 - Gemeinsame Erklärung zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und internationalen Sport (Deutsche Übersetzung)

Am Freitag, den 10. Februar, trafen sich Minister:innen und hochrangige Vertreter:innen aus unserer gemeinsamen Gruppe von Staaten. Es war uns eine Ehre, dass Präsident Selenskyj zu uns stieß. Er schilderte die anhaltenden Zerstörungen, die der Ukraine, einschließlich der Sportinfrastruktur und der Athlet:innen, durch den nicht provozierten und nicht zu rechtfertigenden Krieg Russlands, der von der belarusischen Regierung unterstützt wird, zugefügt werden. Wir bekräftigten die beiden früheren gemeinsamen Erklärungen unserer Staaten vom 8. März 2022 und 4. Juli 2022 und erörterten die Erklärung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) vom 25. Jänner 2023.

Wir begrüßen, dass das IOC die bisherigen Sanktionen bestätigt und bekräftigt hat und sich in seiner Erklärung zur Solidarität und Unterstützung der ukrainischen Athlet:innen und des ukrainischen Olympischen Komitees bekannt hat.

Während wir die Autonomie der Sportverbände anerkennen, waren wir uns einig, dass -  angesichts der Invasion in der Ukraine und der anhaltenden Verwüstung - der Vorschlag des IOC, für einzelne russische und belarusische Athlet:innen einen Weg zurück zu den Wettkämpfen zu finden, viele Fragen und Bedenken aufwirft.

In seiner Erklärung vom 28. Februar 2022 empfahl das IOC, russische und belarusische Athlet:innen nicht antreten zu lassen, u.a. weil „viele Athlet:innen aus der Ukraine wegen des Angriffs auf ihr Land daran gehindert werden“. Wo ein solcher Ausschluss aus organisatorischen oder rechtlichen Gründen kurzfristig nicht möglich war, empfahl das IOC, russische oder belarusische Staatsangehörige nur als neutrale Sportler:innen zuzulassen und keine nationalen Symbole, Farben, Flaggen oder Hymnen zu zeigen.

Wir haben festgestellt, dass sich die Lage vor Ort in der Ukraine seit dieser Erklärung nur verschlechtert hat. Wir sind der festen Überzeugung, dass es angesichts der unveränderten Situation im Zusammenhang mit der russischen Aggression in der Ukraine und aus Gründen der Fairness und Solidarität gegenüber den ukrainischen Athlet:innen, deren Sportstätten zerstört wurden und die ihr Land verlassen mussten (oder bleiben mussten, um für die Verteidigung der Ukraine zu kämpfen, bei der sehr viele ihr Leben verloren haben), keinen praktischen Grund gibt, von der Ausschlussregelung für russische und belarusische Athlet:innen abzuweichen, die das IOC in seiner Erklärung vom 28. Februar 2022 festgelegt hat.

Wir haben auch festgestellt, dass Russland durch seine Entscheidungen, Handlungen und die andauernde Invasion den Olympischen Frieden gebrochen hat, der seit 1993 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen kontinuierlich unterstützt wird.

In unserer gemeinsamen Erklärung vom 4. Juli 2022 haben wir mit Blick auf den Grundsatz der Nichtdiskriminierung anerkannt, dass russische und belarusische Staatsangehörige als "neutrale" Personen an den Wettkämpfen teilnehmen dürfen, sofern sichergestellt ist, dass sie eindeutig nicht ihre Staaten vertreten. In Russland und Belarus sind Sport und Politik jedoch eng miteinander verflochten. Wir haben große Bedenken, ob es für russische und belarusische Olympiateilnehmer:innen möglich ist, als "Neutrale" zu starten - unter den Bedingungen des IOC, dass sie sich nicht mit ihrem Land identifizieren dürfen -, wenn sie direkt von ihren Staaten finanziert und unterstützt werden (anders als z.B. professionelle Tennisspieler:innen). Die engen Verbindungen zwischen russischen Athlet:innen und dem russischen Militär sind ebenfalls ein Grund zur Sorge. Unser kollektiver Ansatz war daher nie eine Diskriminierung allein aufgrund der Nationalität, doch diese schwerwiegenden Bedenken müssen vom IOC aufgegriffen werden.

Solange diese grundlegenden Fragen und der beträchtliche Mangel an Klarheit und konkreten Details über ein praktikables "Neutralitäts"-Modell nicht geklärt sind, sind wir nicht damit einverstanden, dass russische und belarusische Athlet:innen wieder zu Wettkämpfen zugelassen werden sollen. Angesichts der erklärten Position des IOC, dass noch keine endgültigen Entscheidungen getroffen wurden, fordern wir das IOC nachdrücklich auf, sich mit den von allen Ländern genannten Fragen zu befassen und seinen Vorschlag entsprechend zu überdenken. Wir stellen außerdem fest, dass Russland und Belarus es selbst in der Hand haben, den Weg für die vollständige Rückkehr ihrer Athlet:innen in die internationale Sportgemeinschaft zu ebnen, indem sie den von ihnen begonnenen Krieg beenden.

Unterzeichnet von:

  • Australien
  • Belgien
  • Dänemark
  • Deutschland
  • Estland
  • Finnland
  • Frankreich
  • Griechenland
  • Irland
  • Island
  • Italien
  • Japan
  • Kanada
  • Kroatien
  • Lettland
  • Liechtenstein
  • Litauen
  • Luxemburg
  • Malta
  • Neuseeland
  • Niederlande
  • Norwegen
  • Österreich
  • Polen
  • Portugal
  • Rumänien
  • Schweden
  • Slowakei
  • Slowenien
  • Spanien
  • Südkorea
  • Tschechien
  • USA
  • Vereinigtes Königreich
  • Zypern

Englischsprachige Originalversion - Gemeinsame internationale Erklärungen:
 

21.02.2023