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Staatssekretärin Mayer ehrt Marie NDiaye mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur 2023

Im Rahmen eines Festaktes im Mozarteum Salzburg überreichte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer am 28.07.2023 den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur 2023 an die französische Schriftstellerin Marie NDiaye. Dieser wird jährlich vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport (BMKÖS) vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung fand im Beisein von zahlreichen Repräsentant:innen aus Politik, Kultur und Wissenschaft statt.

Staatssekretärin Mayer ehrt Marie NDiaye mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur 2023
"Ich freue mich, dass heute Marie NDiaye diesen Preis erhält, zählt sie doch seit vielen Jahren zu den unangefochtenen Größen der Gegenwartsliteratur. Wer denkt, es sei alles in bester Ordnung in unserer Wohlstandsgesellschaft, der irrt. Er muss nur ein Buch unserer Preisträgerin aufschlagen und weiß, dass vieles im Argen liegt. Der Glaube, dass die Ehe oder Familie ein Ort der Geborgenheit und Sicherheit sei, gerät dabei rasch ins Wanken. Denn im Privaten, im eigenen Heim nämlich, wohnt das Unheimliche, Gefährliche, ja Tödliche. Auch dort lebt und leidet man unter den diffizilen Formen der Ausgrenzung, Unterdrückung und sozialen Gewalt.

Marie NDiayes Bücher sind komplex komponierte, in glasklarer Sprache geführte Gegenwartsanalysen, die aktuelle Fragen zu Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe und sozialer Klasse aufgreifen und bis in die feinsten Verästelungen des Zwischenmenschlichen hinein verfolgen. Heute ehren wir die unübertroffene Meisterin der literarischen Verstörung: Marie NDiaye, eine französische, eine europäische Autorin. Ich gratuliere Marie NDiaye herzlich zum diesjährigen Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur.“

Jurybegründung

nDiaye Marie
Marie NDiaye Foto Suhrkamp Verlag

"Marie NDiaye kann zurecht als Star der französischen Gegenwartsliteratur bezeichnet werden. Ihre Wirkung reicht jedoch weit darüber hinaus. Sie hat Europa wörtlich genommen erfahren, lebte mit ihrer Familie auch viele Jahre in Spanien, Italien, den Niederlanden und Deutschland. Es dürften prägende Aufenthalte gewesen sein, wie man ihren Texten entnehmen kann.

Bereits als Teenager veröffentlichte sie 1985 ihren ersten Roman. Seither hat sie eine Fülle an Werken geschaffen, vor allem Prosa, aber auch Dramen, Drehbücher und Essays, die immer wieder bestätigen: Sie gehört längst schon zu den Besten unserer Zeit.

Diese Autorin ist stilistisch brillant, eine Meisterin der Figurenzeichnung.

Marie NDiaye schlägt ihr Publikum mit raffinierten Erzählweisen in Bann, lässt immer wieder Abgründe erahnen. Manche ihrer Texte lesen sich wie Horror-Thriller. Entfremdung, familiäre Beklemmungen und entsprechende Ausbruchversuche sind wiederkehrende Motive bei ihr.

Aus diversen Blickwinkeln sieht man den Kontinent und beginnt tiefgehende Verschiebungen zu ahnen. In den wunderbaren Büchern dieser Tochter einer Französin und eines Senegalesen spielt Afrika ebenfalls eine kaum zu unterschätzende Rolle. Auch aus dieser Perspektive erschließt sich ihren Leserinnen und Lesern Europa und stellt es in einen größeren Zusammenhang."

Die Jury:

  • Anna Kim
  • Anette Knoch
  • Norbert Mayer
  • Teresa Präauer
  • Robert Renk

Hinweis

Der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur wird seit 1965 für das literarische Gesamtwerk einer europäischen Autorin bzw. eines europäischen Autors verliehen, das international besondere Beachtung gefunden hat, was durch Übersetzungen dokumentiert sein muss. Das Werk muss auch in deutschsprachiger Übersetzung vorliegen.

Zuletzt ging der Preis an Mircea Cărtărescu, Andrzej Stasiuk, Karl Ove Knausgård, Zadie Smith, Michel Houellebecq, Drago Jančar, László Krasznahorkai und Ali Smith.

(28.07.2023)