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Gregor Schmoll

Gregor Schmoll AETHER, 2012, Fotografie Schwarz-Weiß, 104 x 80cm
Gregor Schmoll AETHER, 2012, Fotografie Schwarz-Weiß, 104 x 80cm. Foto BKA

Titel können ganz konkret Dinge benennen, Assoziationen und Stimmungen evozieren, zumindest eine Vorahnung auf das Betitelte und im Idealfall sogar einen Schlüssel zum Verständnis liefern. Evidence of Dreams, so der Titel der Ausstellung von Gregor Schmoll, taugt mit dem Hinweis auf Träume und deren Evidenz nur bedingt: der Traum ist seinem Wesen nach subjektiv, häufig irrational und nicht reproduzierbar.

Hier setzt Gregor Schmoll an. Im unauflösbaren Widerspruch, mittels der Fotografie das Surreale evident machen zu wollen, wird deutlich, dass für ihn das Verfahren und die Konstruktion dahinter wichtiger sind. Das Fundament der Konstruktion bebildern die Tafeln Aether, Trivia und Real, während der Traum bei Gregor Schmoll in der Gestalt eines Fugu bildhaft wird. Eigentlich ist es lediglich ein aufgeblasener OP Handschuh, aber fehlende Kausalität ist dem Traum nun mal zu eigen, wenn kognitive Fähigkeiten und logisches Denken in den Hintergrund treten. Und für den Ablauf der Bildwerke ist die Gestalt ohnehin von untergeordneter Bedeutung, fungiert sie doch eher als Auslöser und treibendes Element.

Eine Bedeutung findet sich dagegen in dem historischen Zitat des Handschuhs, der in dem bedeutenden Zyklus von Max Klinger auf 10 Radierungen die Phantasien und Träume des Protagonisten bebildert. Noch vor Freuds Traumdeutung entstanden, zeigt die druckgrafische Serie einen Handschuh in durchweg fiktiven und phantastischen Szenerien. Eine zweite Werkgruppe Gregor Schmolls zeigt die, wie beim Wiener Aktionisten Rudolf Schwarzkogler, einzig für die Fotografie inszenierte Aktion einer Operationsanordnung, in der die fiktive Essenz des Traumwesens ergründet und in einer Reihe als museal, wissenschaftliche Kategorisierung zur Schau gestellt wird. In diesem Sinne erfährt der Ausstellungsraum mit wenigen Eingriffen die Nüchternheit eines medizinisch, wissenschaftlichen Instituts und erinnert zugleich an den Salon als bürgerliche Präsentationsform klassischer Werte und Wissenssysteme.

Gregor Schmoll arbeitet also auf verschiedenen Ebenen, als da sind: sein persönlicher Stil und die handwerkliche Fertigkeit in dem Medium der Fotografie; die Zitatebene mit der persönlich gefärbten Interpretation klassischer, bildhafter Vorlagen und letztlich die Neuordnung der formalen und inhaltlichen Bezüge zu einem Gesamtbild, das das Paradox der Fotografie offenbart, eine Realität abbilden zu wollen, deren Evidenz vorausgesetzt wird, die ohnehin nicht haltbar ist. (Mathias Siebert)

Gregor Schmoll
*1970 Bruck an der Mur, Diplom Meisterklasse für textuelle Bildhauerei bei Michelangelo Pistletto und Heimo Zobernig an der Akademie der bildenden Künste, Wien. Ateliersstipendium für bildende Kunst Rom des BMUKK, Anni und Heinrich Sussmann Förderstipendium, Staatsstipendium für bildende Kunst, P.S.1 – Stipendium New York des BMUKK, The Missing Link 2009 - Preis des Psychoanalytischen Seminars in Zürich. Seine Arbeiten waren u.a. im Museum der Moderne in Salzburg, im GK – Goldberg-Kunstverein, Goldberg, 21er Haus, Wien, Künstlerhaus, Wien, Universalmuseum Joanneum - Neue Galerie Graz - Studio, Graz, Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum, Graz, Tel Aviv University, Tel Aviv, Museum der Moderne, Salzburg, Provinciaal Centrum voor Beeldende Kunsten - Begijnhof, Hasselt, Paris musées (Pont Alexandre III) in Paris, Block Gallery in Sydney zu sehen ; er lebt und arbeitet in Wien.