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Verleihung Denkmalschutzmedaille 2022

Gruppenfoto Denkmalschutzmedaille, BDA/Bettina Neubauer-Pregl
Die Preisträger:innen der Medaille für Verdienste rund um den Denkmalschutz 2022.  Fotoalbum der Preisverleihung auf Flickr Foto: BDA/Bettina Neubauer-Pregl

Am 9. November wurde die Medaille für Denkmalschutz 2022 vergeben. Staatssekretärin für Kunst und Kultur Andrea Mayer hat Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich durch ihren Einsatz um die Erhaltung von Denkmalen verdient gemacht haben. Medaillen gab es dieses Jahr auch für den Schwerpunkt "Denkmalschutz = Klimaschutz" für besonders nachhaltige, innovative und beispielhafte Projekte in der Denkmalpflege.

Die Auswahl erfolgte durch eine von der Staatssekretärin beim Bundesdenkmalamt eingerichtete Jury mit Christoph Bazil, Martin Böhm, Bernd Euler-Rolle, Lilli Hollein, Ruth Pröckl, Eva Schlegel und Katja Sterflinger.

Staatssekretärin für Kunst und Kultur Andrea Mayer: "Ich freue mich, dass die neugestaltete Denkmalschutzmedaille zeitgemäßes Design und hochwertiges Handwerk verbindet. Täglich setzen sich in ganz Österreich Menschen dafür ein, unser kulturelles Erbe erlebbar zu machen und ihm eine zeitgemäße Bestimmung zu geben.
Ich danke der Jury für ihre Vorschläge, die eine beeindruckende Auswahl aus einer reichen Vielfalt von persönlichen Engagements sind. Die Fortschreibung des Bestehenden, das Neudenken des Überkommenen ist ein wichtiger Beitrag für einen nachhaltigen Umgang mit unseren künstlerischen und kulturellen Ressourcen, der uns allen zugute kommt."

Denkmalschutzmedaille 2022 - Ausgezeichnete Personen:

  • Robert Müntz (Burgenland) 
    Wiederherstellung historischer Geschäftsportale in Eisenstadt
    Als ambitionierter Eigentümer mehrerer denkmalgeschützter Objekte in der Eisenstädter Fußgängerzone trägt Robert Müntz im erheblichen Maß zur nachhaltigen Verbesserung des Stadtkerns bei. Die stark nachteilig veränderten Erdgeschosszonen der barocken Bürgerhäuser konnten durch seine Initiative und nach vorhandenen historischen Vorlagen in ihre ursprünglichen Zustände baulich rückgeführt werden.

  • Elisabeth Walentich (Burgenland) 
    Schebek-Haus in Purbach
    Das Schebek-Haus in Purbach, das durch ihren Einsatz und in bester Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt einer aufwendigen Restaurierung unterzogen wurde, weiß Elisabeth Walentich öffentlichkeitswirksam in Szene zu setzen und unterstützt so das Bewusstsein für Denkmalschutz und Denkmalpflege in der Bevölkerung. Das älteste Mauerwerk stammt aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. 
  • Bürgermeister Ferdinand Vouk und die Marktgemeinde Velden (Kärnten)
    Erhalt des ehemaligen Spritzenhauses von Architekt Franz Baumgartner
    Die Denkmalschutzmedaille wird vergeben für die aufwendige Adaptierung und den Erhalt des ehemaligen Spritzenhauses von Architekt Franz Baumgartner. Nach einigen Jahren des Leerstandes bzw. der Nutzung als Vereinshaus wurde es 2016 als Alban Berg Musikschule adaptiert. Bei dieser Adaptierung gelang es, baudenkmalpflegerische Standards mit hohen energetischen Standards in Einklang zu bringen und das Denkmal klimafit zu machen.
  • Stadtrat Hans Hornyik (Niederösterreich) 
    Entwicklung des niederösterreichischen Schutzzonenmodels
    In seinem Engagement als Stadtrat in Baden ist Hans Hornyik die Denkmalpflege und Stadtbildpflege ein besonderes Anliegen. Zuletzt hat er als Welterbe-Beauftragter gemeinsam mit Experten der Stadt Baden die erfolgreiche Nominierung der Stadt als Teil der "Great Spas of Europe" in das UNESCO Weltkulturerbe betrieben. Von ihm wurde vor vielen Jahren eine Schutzzone nach Ortsbildschutzgesetz initiiert. Von der Stadt Baden ausgehend wurde ein Schutzzonenmodell für ganz Niederösterreich entwickelt, das inzwischen in vielen historischen Städten und Märkten Anwendung findet.
  • Karl Weilhartner und der Verein TRAFOS (Oberösterreich)
    Zinngießer Haus“ in Ried im Innkreis - Nachhaltigkeit als Bauziel

    Der Verein TRAFOS (Transparent, Regional, Authentisch, Fair, Offen, Solidarisch) hat 2020 das zum Teil unter Denkmalschutz stehende Objekt "Zinngießer Haus" in Ried im Innkreis erworben und es unter dem Titel "Nachhaltigkeit als Bauziel" restauriert.
    Auf 750 m2 entstand ein Geschäfts- und Begegnungszentrum für nachhaltig wirtschaftende Betriebe oder Handwerker, denen leistbare und faire Mietflächen zur Verfügung gestellt werden können. Der Ehrgeiz der Betreiber:innen war es, ein beispielgebendes Vorzeigeprojekt entstehen zu lassen, das nicht nur nach denkmalfachlichen Qualitätsvorgaben, sondern auch nach bauökologisch vorbildlichen Kriterien umgebaut wurde, und damit im Sinne der Nachhaltigkeitsidee betrieben wird.
  • Fritz Idam (Oberösterreich) 
    Unermüdliche Vermittlung im Bereich Denkmalschutz und Denkmalpflege
    Neben einer freiberuflichen Tätigkeit als Sachverständiger und Bauforscher im Fachbereich der Denkmalpflege ist Fritz Idam Professor an der Höheren technischen Bundeslehranstalt für Restauriertechnik in Hallstatt. Aufmerksamkeit erhielten seine Arbeiten zum Luftbrunnen des Wiener Burgtheaters, der auf Kamineffekten beruhenden bauzeitlichen Belüftungsanlage. Außerdem produziert Fritz Idam Podcasts zu Themen wie Denkmalschutz = Klimaschutz. Fritz Idam ist in der Vermittlung im Bereich Denkmalschutz und Denkmalpflege eine wichtige Persönlichkeit.
  • Helga Santner (Salzburg) 
    Erhaltung der traditionellen Baukultur im Lungau

    Helga Santner leistete einen heute gut sichtbaren Beitrag für die Bewahrung des historischen Kulturraums und der regionalen Bautradition des Lungau. Als langjährige Vorsitzende der Ortsbildschutzkommissionen für Tamsweg und Mauterndorf hat die gebürtige Lungauerin nicht nur erfolgreich für die authentische Erhaltung dieser bemerkenswerten historischen Ortszentren gekämpft, sondern war für die Denkmalpflege immer wieder eine wichtige Unterstützung bei der Erhaltung und Sanierung historischer Gebäude. Auch die denkmalpflegerische Aus- und Weiterbildung von Lungauer Bauhandwerker:innen (Maler:innen und Maurer:innen) ist ihr ein Anliegen.
  • Marie Theres Holler (Steiermark) 
    Restaurierung und Adaptierung von Schloss Hornegg in Preding

    Als federführendes Familienmitglied für die einfühlsame Restaurierung und Adaptierung von Schloss Hornegg in Preding. "Wenn du so ein Gebäude beherrschen willst, musst du mit ihm leben, als wäre es ein Familienmitglied. Ein Haus ist ein Organismus, den man pflegen muss", so Holler. Sie saniert gemeinsam mit ihren Geschwistern und in stets gutem Austausch mit dem Bundesdenkmalamt das Schloss Hornegg und achtet dabei auch auf klimatechnische Umstände, zum Beispiel eine Bauteilheizung.
  • Helmut Marko (Steiermark) 
    Umbauobjekt Kaiser-Franz-Josefkai 36

    Die Denkmalschutzmedaille wird vergeben für die Sanierung und den Umbau des Objekts am Kaiser-Franz-Josefkai 36, das sich in einem äußerst desolaten Zustand befand und viele Jahre leer stand. Helmut Marko erwarb das Objekt, sanierte es denkmalgerecht nach akribischer Planung und integrierte einen modernen Hotelbetrieb. Die Mauerwerkstruktur, der Dachstuhl und die Dachhaut wurden nahezu unverändert erhalten, der Fassadenputz restauriert und ergänzt und neue Kastenstockfenster zur Verbesserung der Energieeffizienz ausgeführt. Die Auswahl der Materialien erfolgte nach ökologischen Gesichtspunkten. Der Abbruch des Objektes konnte durch Engagement des Eigentümers, der auch weitere denkmalgeschützte Objekte besitzt, verhindert und einer zeitgemäßen Nutzung zugeführt werden.
  • Georg Praxmarer (Tirol)
    Erhaltung der Ögghöfe im Kaunertal

    Die Denkmalschutzmedaille wird vergeben für die Erhaltung der Ögghöfe im Kaunertal als Retter der ersten Stunde. Der Umgang mit dem alpinen Erbe ist ein wesentlicher Beitrag zur Nachhaltigkeit in dieser Kulturlandschaft: Die Restaurierung seines Objektes und die Initiativen rund um den Kulturverein Ögg haben zur Erhaltung des gesamten Weilers den entscheidenden Anstoß gegeben. Sein Engagement und seine Vorbildwirkung im Umgang mit dem bäuerlichen Erbe hat weite Bevölkerungskreise in Tirol angesprochen und entscheidende kulturpolitische wie raumordnungspolitische Impulse gesetzt – etwa zur Längenfelder Erklärung. Das Ensemble ist ein Startprojekt zu Schutz und Erhaltung alpiner bäuerlicher Ensembles und ist bildgebend für andere Projekte: denkmalfachlich und fachübergreifend zum Landschaftsschutz.
  • Leo Gomig (Tirol) 
    Erforschung und Erhaltung des archäologischen Erbes Aguntum und Lavant

    Die Denkmalschutzmedaille wird vergeben für seinen ehrenamtlichen Einsatz und seine Durchsetzungs- und Überzeugungskraft bei der Erforschung, Erhaltung, denkmalpflegerischen, kulturhistorischen und kulturtouristischen Erschließung des archäologischen Erbes von Aguntum und Lavant. Der Lohn seiner Arbeit ist die Realisierung einer ganzen Reihe richtungsweisender Projekte im archäologischen Park der einzigen Römerstadt Tirols: u.a. die Errichtung eines Aussichtsturmes 1997, die Restaurierung der Thermen in den Jahre 2001 bis 2003 und der Bau eines neuen Museums, das 2005 fertiggestellt wurde. Der mehrjährige Umsetzungsprozess, der sowohl Konservierungen und Restaurierungen des Ruinenbestandes nach modernsten denkmalpflegerischen Standards, als auch die Schaffung eines Landschaftsparks beinhaltet, ist derzeit voll im Gange.
  • Markus Schadenbauer (Vorarlberg)
    Revitalisierungen im Jüdischen Viertel und der Hohenemser Marktgasse
    Die Denkmalschutzmedaille wird vergeben für die Verdienste um viele Revitalisierungen im Jüdischen Viertel und der Hohenemser Marktgasse. Die Zusammenarbeitet mit dem Bundesdenkmalamt ist vorbildlich. Es werden Architektinnen und Architekten und Handwerker:innen eingesetzt, die im Bereich Denkmalpflege erfahren sind. Spaziert man heute durch das verkehrsberuhigte Jüdische Viertel von Hohenems, erblickt man sorgfältig restaurierte Häuser, neue Brunnen, Plätze zum Verweilen, die eine oder andere Baustelle, kleine Geschäfte und hat als Fußgänger:in Vorrang.
  • Herbert Berchtold (Vorarlberg) 
    Denkmalschutz- und Nachhaltigkeitstätigkeit im bischöflichen Bauamt in Vorarlberg

    Der Diözesanbaumeister leitet seit 1996 das bischöfliche Bauamt in Vorarlberg. Berücksichtigung des Denkmalschutzes und der Nachhaltigkeit bei den anstehenden Bauvorhaben zeichnen die Tätigkeit aus. Über zwei Jahrzehnte lag die Führung des Bauamtes in den Händen von Herbert Berchtold, dem die Verbindung von Alt und Neu, von Tradition und Innovation ein großes Anliegen war. Reparatur von Dachstühlen mit hoch qualifiziertem Personal und Wiederanbringung von Kalktünchen in Kirchen zählten ebenso zu seinen zahlreichen Aufgaben, wie professionell vorbereitete Ausschreibungen im Bereich der Kunstdenkmalpflege.
  • Bernhard Kammel (Wien)
    Sanierung REAKTOR
    Die Denkmalschutzmedaille wird vergeben für den sensiblen Umgang mit der historischen Bausubstanz bei der Sanierung des historistische Gebäudes REAKTOR. Als Eigentümer, Bauherr, Planer, Gestalter und Betreiber meisterte Bernhard Kammel kompromisslos Interessenskonflikte zwischen diesen Funktionen. Abseits bekannter Verwertungslogiken hat er mit dem ehemaligen "Grandetablissement Gschwandner" typologisch einen der letzten Veranstaltungsorte dieser Art in Wien einer zeitgemäßen Nutzung zugeführt. Die positiven Effekte mit Blick auf den Klimaschutz zeigen sich im vorgeschlagenen Projekt im ressourcenschonenden Planungszugang. Alte Baustoffe (z.B. Ziegel) wurden wiederverwendet, Bauelemente wie etwa die Fenster oder die Ornamentfliesen des Treppenhauses wurden so weit möglich restauriert und ergänzt und nicht zur Gänze durch neue Elemente ausgetauscht. Denkmalschutz endet hier nicht mit der Restaurierung, sondern mit der Weiternutzung als Veranstaltungsort.
  • Christine Zwingl (Wien) 
    Rettung der letzten Wohnung der österreichischen Architektin Margarete Schütte-Lihotzky

    Die Denkmalschutzmedaille wird vergeben für die Rettung und die Erhaltung der letzten Wohnung der herausragenden österreichischen Architektin Margarete Schütte-Lihotzky. Durch die perfekte Kombination mit einer noch rechtzeitig gelungenen Unterschutzstellung, aufgeschlossenen Eigentümer:innen und einem engagierten Team um Christine Zwingl - mit einem tollen Nutzungskonzept für die kleine Wohnung - konnte ein international herausragendes und bedeutendes Beispiel von Wohnkultur erhalten werden. Die Erhaltung einzelner Wohnungen ist besonders herausfordernd, da einerseits eine passende Nutzung und die Finanzierung dafür schwierig sind. Das konnte hier mit besonderem Engagement von Christine Zwingl gelöst werden.
Bundesdenkmalamt Denkmalschutzmedaille

(10.11.2022)